A cappella

Solo- oder Chorgesang ohne musikalische Begleitung.

 

 

Ansatzrohr

Mit dem Kehlkopf allein kannst du zwar Töne von dir geben, aber diese wären dann so leise, das sie kaum hörbar sind. Erst im so genannten Ansatzrohr (auch Vokaltrakt genannt) werden die Klänge, die zuvor von den Stimmlippen erzeugt wurden, verstärkt und geformt. Zum Ansatzrohr gehören Mund-, Nasen- und Rachenraum.

 

 

Artikulation

Unter Artikulation versteht man erstens die Art, wie ein einzelner Ton stimmlich erzeugt und geformt bzw. gebildet wird und zweitens und im Besonderen, wie aufeinander folgende Töne miteinander verbunden werden. Entweder nahtlos und eng (legato) oder mit meist kurzen Klangpausen zwischen den Tönen.

 

 

Artikulationswerkzeuge

Sie sind für das Formen von Vokalen und Konsonanten verantwortlich und bestimmen den Charakter eines Tones. Zunge, Lippen, Unterkiefer, weicher Gaumen und Gesichtsmuskulatur sind beweglich, über sie kannst du den Klang des Tones direkt beeinflussen.

 

Da der Oberkiefer mit dem harten Gaumen und die Zähne nicht aktiv bewegt werden können, mußt du deine Vorstellungskraft zu Hilfe nehmen, um den Toncharakter über diese zwei Artikulationswerkzeuge beeinflussen zu können.

 

 

Authentizität

bedeutet Echtheit im Sinne von „als Original befunden“. Viele Schüler sagen: „Ich will mich nicht verstellen, sondern authentisch bleiben und sein“. Das ist gut und richtig, aber bedenke, daß du in der Übungsphase durchs Nachahmen und Kopieren von anderen erfolgreichen Künstlern sehr viel lernen kannst, denn irgendwas machen die „großen Stars“ ja richtig. Du solltest es dann nur schaffen, dieses Erlernte zu deinem Eigenen zu machen.

 

Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Sänger unterrichtet, welcher schon einige erfolgreiche Gigs (unter anderem in der Stadthalle Wien) hinter sich hatte. Er war schon damals in dem was er auf der Bühne geleistet hat sehr solide und auch authentisch. Seine Aufgabe war es (im Rahmen eines Gruppenunterrichtes) Elvis Presley mit dem Song „Suspicious Mind“ mit kompletter Performance und Mimik zu imitieren. Nach seinem Auftritt waren wir alle schwer von seinen Fähigkeiten begeistert und überhäuften ihn mit positivem Feedback.

Er meinte dann zu mir: „René, das ist ja alles schön und gut, aber sei doch mal ehrlich, das ist doch Kinderkram. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Song als „ich“ viel authentischer und ehrlicher singen kann".

Natürlich hatte er recht damit, aber das sollte nicht so bleiben. Ich gab ihm die Aufgabe, er selbst zu sein und nur gewisse Sounds und kleine Elemente von Elvis zu übernehmen.

Er ging also auf die Bühne und sang ein zweites mal. Ich bin mir nicht sicher wer danach über das Ergebnis überraschter war, das Publikum oder er selbst. Wir waren uns einig, und keiner hätte es geglaubt, aber die zweite Version war noch besser als die erste.

 

Probiere dich also aus und halte nicht fest an Traditionen. Sei mutig und riskiere etwas, denn im Übungs- oder Proberaum kann dir nichts passieren.

 

 

Bauchatmung

Ist die intensivste Form der Einatmung, die dir eine größtmögliche Luftzufuhr ermöglicht. Damit wird die bestmögliche Voraussetzung für die sogenannte Stütze eines Tones und für eine gesunde, kräftige Stimme geschaffen. Bei der Einatmung senkt sich das Zwerchfell tief hinab, die Lunge dehnt sich dabei nach unten aus.

 

Durch die Bauchatmung bekommst du außerdem viel Sauerstoff und dein Organismus beruhigt sich. Da der Kehlkopf indirekt mit dem Zwerchfell verbunden ist, wird dieser auch gesenkt. Dies wiederum bewirkt, dass deine Stimme tiefer und entspannter klingt.

 

Vielleicht hast du ja auch schon mal festgestellt, dass sich deine Stimme morgens nach dem Aufstehen tiefer anhört. Das liegt daran, dass sich dein Organismus beim Schlafen vollkommen entspannt hat und sich dadurch dein Kehlkopf gesenkt hat.

 

 

Belten

Das Wort Belting kommt aus dem Englischen (schmettern) und steht für eine besonders laute und kraftvolle Art des Singens. Durch den fortgeführten Einsatz der Bruststimme (mehr als 50 Prozent Verschlussphase im Zyklus des Glottis) in einem Bereich des Stimmumfangs, der eine Erhöhung des Kehlkopfes erfordert. Durch den großen Atemdruck bleibt der Ton oft ohne Vibrato. Die erhöhte Stellung des Kehlkopfs unterscheidet das Belting vom Stützen hoher Töne mit der Bruststimme im Operngesang.

Um einen besseren Eindruck zu bekommen kannst du dir dieses Video mal anschauen:

 

Ethel Merman belting with Fred Astaire (https://www.youtube.com/watch?v=DgLtRLgVcQg)

 

 

Blockaden

Jeder Mensch kann singen. Wenn es dir gelingt die seelischen und körperlichen Blockaden aufzulösen und zu transformieren, wird sich deine Stimme und die Eigenheit deines Wesens immer besser entfalten können. Blockaden können sich im Laufe des Lebens aufbauen, dieses kann durch Erziehung, schlechte Erfahrungen oder falschen Umgang mit der Stimme passieren. Ein guter Vergleich ist vielleicht die Körperhaltung. Die persönliche Körperhaltung entsteht durch innere und äußere Einflüsse, bzw. einschneidende Erlebnisse. So ist die gebeugte Haltung auch Ausdruck der seelischen Stimmung des Menschen. Die innere Haltung oder Prägung wird hier zur äußeren Haltung. Eine ungünstige Haltung kann dann den Klangstrom behindern.

 

Du singst so wie du bist. Durch intensives „richtiges“ Üben bekommst du aber mehr Sicherheiten und Selbstvertrauen und dadurch wird auch deine Stimme stabiler und stärker.

 

 

Brillanz

Einen Ton nennt man dann brillant, wenn er hell und klar klingt. Die Brillanz eines Tones ist abhängig von der Anzahl und Zusammensetzung seiner Obertöne.

 

 

Brustatmung

Viele Menschen atmen, ohne es zu wissen, nur mit dem Brustkorb, während sie die Bauchmuskeln ständig unwillkürlich angespannt halten. Mit dieser Fehlatmung atmen sie ihr ganzes Leben lang auf Sparflamme. Es fällt ihnen eventuell sogar schwer sich „richtig“ zu entspannen. Das ständige Anspannen der Bauchmuskeln geschieht außer durch "dumme Angewohnheiten" aufgrund von Eitelkeit oder falsch verstandenem Sportideal.

 

Außerdem tritt die Brustatmung in Stresssituationen oder bei anderen größeren emotionalen Belastungen auf. Natürlich ist es auch möglich mit der Brustatmung „gut“ zu singen. Sie ist aber alles andere als optimal und besonders tiefe Töne, hohe kraftvolle Töne oder lange Phrasen kannst du mit ihr nicht singen.

 

 

Bruststimme

In der Bruststimme schwingen die gesamten Stimmlippen. Der Musculus Vocalis hat eine erhöhte Spannung, was dazu führt, dass die Stimmlippen mehr Masse haben. Mehr Masse bedeutet, daß etwas mehr Druck von der Luftsäule unterhalb der Stimmbänder benötigt wird, um die Stimmlippen zum Schwingen zu bringen. Gleichzeitig geht die Vibration bis tief in die Stimmlippen.

Legt man eine Hand auf den Brustkorb, kann man bei der Bruststimme die Vibrationen des Tones spüren. Die Bruststimme klingt eher dunkel, hart, tief, gesprochen und nie rund.

 

 

Denken

Die Vorstellungen die du beim Singen einsetzt, sollten hilfreich sein und deinen Gesang unterstützen.

 

- das Denken eines Tones in die Weite ist hilfreich, um freier singen zu können.

- wenn du einen hohen Ton singen möchtest, stelle dir vor, daß du einen tiefen Ton singst.

- wenn du einen tiefen Ton singen möchtest, stelle dir vor, daß du einen hohen Ton singst.  Das bewahrt vor unnötigen Verkrampfungen der Muskulatur und schafft mehr Weite im Ton.

- Denke an etwas Schönes und dein Ton wird heller und freundlicher klingen. Vorsicht: bewerte das Denken nicht über, denn der Bauch und das Herz sind ebenso entscheidend.

- Zuviel an Technik denken, kann deinen Gesang unmusikalisch klingen lassen.

 

Denke in der Übungsphase an deine Technik, deine Atmung oder wie der Ton klingen soll. Auf der Bühne sollte sich dann allerdings ein gewisser Automatismus deiner Technik eingestellt haben, damit deine Töne frei sein können. Gute Zuhörer werden es hören, wenn du beim Singen an etwas anderes denkst.

 

 

Dissonanz

Unharmonischer Klang mehrerer Töne

 

 

Duett

Gesangsstück für zwei Solostimmen mit instrumentaler Begleitung.

 

 

Dynamik

Ein Song wirkt nicht zuletzt auch durch die verschiedenen Lautstärken, in denen er vorgetragen wird. Die bewusste Steuerung zwischen laut und leise ist für die Gestaltung eines Songs sehr wichtig. Durch einen gezielten Einsatz der Dynamik kannst du den Charakter des Songs erheblich beeinflussen.

 

„Stay“ von Rhianna ist ein gutes Beispiel für einen Song, indem du eine hohe Dynamik hören kannst.

 

 

Emotionen (in der Stimme)

Alles was du mit deinem Körper machst, wirkt sich auf deine Stimme aus. Wenn du also z.B. gestresst bist, wird deine Stimme eher hektisch und wahrscheinlich auch eng klingen. Bist du hingegen gerade glücklich, wird deine Stimme wahrscheinlich hell und freundlich sein. Ein klassisches Beispiel dafür, daß die Stimme unsere Stimmung widerspiegelt, ist das Telefongespräch mit einem guten Freund. Oft erkennt man schon beim ersten „Hallo“, wie es dem Anrufer geht, ohne ihm direkt gegenüber zu stehen.

 

Warum gehen uns also manche Songs unter die Haut (Gänsehaut), rühren uns zu Tränen, machen uns melancholisch, traurig oder auch glücklich? Einerseits hat das etwas mit der Musik zu tun, manchmal mit dem Text des Songs aber am wahrscheinlichsten ist, daß der/die Sänger/in es schafft, seine/ihre Emotionen in den Song zu legen. Diese „transportierten“ Gefühle lösen bei uns dann eine Erinnerung oder Assoziation aus, welche die jeweilige Emotion in uns hervorruft.

 

Vor Menschen zu singen kostet dich etwas, da du ein Stück weit deine Persönlichkeit vor Ihnen ausbreitest. Wenn du deine Emotionen dazu nimmst, kostet dich das um einiges mehr.

 

Wie singt man nun mit Emotionen? Als Erstes solltest du wissen, daß der Zuhörer lediglich unter fünf verschiedenen Emotionen unterscheiden kann (Glück, Wut, Aggression, Trauer und Verliebtsein). Alle anderen sind Abwandlungen, schwächere Formen oder Kombinationen dieser fünf Hauptemotionen. Nun mußt du dich entscheiden, welche und wie viele du in deinem Song transportieren willst. Du wirst es doppelt fühlen müssen, damit es beim Publikum einfach ankommt. Je fokussierter du bist, desto besser. Versuche nichts zu simulieren oder zu spielen, denn gute Zuhörer werden dich sofort entlarven. Und wie bei allem gilt auch hier:

 

Übung macht den Meister. Setz dich mit deinen Gefühlen auseinander und du wirst sehen, dein Publikum dankt es dir.

 

 

Entspannung und Spannung beim Singen

Beim Singen ist es wichtig die richtige Muskulatur gesund anzuspannen. Singen ist Arbeit und Atmen ist Urlaub. Es sollte ein Wechselspiel zwischen gesunder Körperspannung (grobe Muskulatur) und Entspannung herrschen.

 

Wieder gilt: Du singst so wie du bist

 

- Bist du tendenziell unterspannt wird der Ton auch eher lasch und diffus klingen.

- Bist du eher überspannt und verkrampft beim Singen, wird der Ton hart, fest oder verkrampft klingen.

 

Je mehr die Muskulatur lernt, alle Tätigkeit auf der Grundlage der Lockerheit zu verrichten (nach jeder Energie sich sofort wieder zu entspannen und niemals unnütz gespannt zu bleiben) desto mehr werden die einzelnen feinen Muskelgruppen ein harmonisches Spiel und Gegenspiel ihrer Kräfte bilden.

 

 

Erweiterung des Tonumfanges

Den Tonumfang zu erweitern bedeutet geduldiges Üben. Was viele aber nicht wissen: hohes und tiefes Singen hängen unmittelbar zusammen. Wer mit seiner Stimme nie in den "Keller" geht, wird auch in der Höhe seinen Tonumfang nur schwer erweitern können. Dies gilt umgekehrt genauso. Singe also ruhig mal Songs, die deiner Meinung nach nicht zu dir passen. Damit erweiterst du nicht nur deinen Tonumfang, sondern auch deine Vielseitigkeit und deinen Horizont.

 

 

Falsett

Häufig wird die Kopfstimme auch als Falsettregister bezeichnet. Manchmal wird auch das hohe Register der weiblichen Stimme als Kopfstimme und das der männlichen Stimme als Falsett bezeichnet.

 

 

Fließlaute

sind „f“, „s“ und „sch“. Sie eignen sich besonders gut um die kontrollierte Ausatmung zu trainieren, da sie der ausströmenden Luft einen kontinuierlichen Widerstand geben.

 

 

Flüstern

Flüstern ist so ziemlich die anstrengendste und unnatürlichste Form der Tonproduktion. Auf Dauer ist es schädlich und bietet auch bei Erkältungen, Kehlkopfentzündungen oder Stimmbandschäden keine Erleichterung. Wer seine Stimme in solchen Fällen schonen will, sollte am besten Schweigen oder vorsichtig sprechen.

 

 

Gaumensegel

Der formbare weiche Gaumen verlängert den harten Gaumen, indem man das Gaumensegel aufstellt. Die dadurch entstandene große Wandstärke des weichen Gaumens bietet dem Ton eine gute, schwingfähige Resonanzplatte. Das Aufstellen des Gaumensegels ist besonders bei hohen Tönen wichtig.

 

 

Gähnstellung

Beim Gähnen vergrößert sich erheblich der Mund- und Rachenraum, wodurch auch ein größerer Resonanzraum gebildet wird. Da du bei hohen Powertönen viel Resonanzraum benötigst, eignet sich hierfür sehr die Gähnstellung (oder auch Staunstellung). Mit dem Gefühl eine heiße Kartoffel im Mund zu haben erweiterst du deinen Rachenraum auf ähnlich Art und Weise.

 

 

Gig

Ein Gig ist ein einzelner Auftritt, ohne eine längerfristige Verpflichtung. Er ist international bekannt und wird hauptsächlich in den Bereichen Jazz-, Rock- und Popmusik benutzt. Er kommt aus dem Englischen und bedeutet Engagement.

 

 

Glottis

Der Begriff Glottis bezeichnet die Stimmritze. Sie wird von den Stimmlippen und den Stellknorpeln gebildet

Glottisverschluss Phonationsstellung Flüsterstellung Hauchstellung Atmungsstellung Tiefatmungstellung oder Ruhestellung

 

 

Harmonie

Ist das Zusammenklingen von mindestens drei verschiedenen Tönen. Wird auch als Akkord bezeichnet.

 

 

Hochatmung

Bei der Hochatmung geht die Atembewegung nicht nach unten in den Bauch und in den unteren Brustkorb, sondern der Brustkorb wird mit den Halsmuskeln bei jeder Einatmung nach oben gezogen. Man sieht es bei Menschen an den verspannten Halsmuskeln, sowie daran, daß die Schultern sich mit jeder Einatmung heben. Diese Art zu atmen ist sehr ungesund und auf keinen Fall für einen Sänger geeignet.

Wir unterscheiden also zwischen: Hochatmung, Brustatmung und Bauchatmung

 

 

Husten

Beim Husten schießt das Zwerchfell mit enormer Geschwindigkeit nach oben. Die so aus der Lunge austretende Luft sprengt die geschlossenen Stimmlippen mit Geschwindigkeiten bis zu 180 km/h auseinander und schlägt sie wieder zusammen. Viele Sänger oder Sprecher benutzen das Räuspern oder Husten, um Schleim von den Stimmlippen zu entfernen. Dies ist auch kurzfristig sehr effektiv. Allerdings empfinden die Stimmlippen es als „Angriff“. Um die Stimmlippen zu schützen bilden also die Drüsen neuen Schleim. Eine besse Lösung wäre z.B. viel Wasser zu trinken.

 

 

Hyperventilation

Durch schnelles Atmen entsteht ein Sauerstoffüberschuß im Körper, der sich in Form von Schwindel auswirkt. Bei beginnendem Schwindelgefühl solltest du die Atemübungen (besonders die Hechelübung) erst einmal beenden.

 

 

Improvisation

Regelmäßiges Üben ist die Grundvoraussetzung um beim Singen improvisieren zu können. Im Jazz und im Blues ist Improvisation sehr beliebt und auch wichtig. Wie bei fast allem anderen ist Wohlfühlen, Vertrauen in die eigene Leistung und Lockerheit eine gute Basis zum improvisieren. Am besten du nimmst dir einfach mal ein dir unbekanntes Vollplayback von YouTube und singst drauf los. Es gibt außer der richtigen Intonation und den Takt zu halten keine wirklichen Regeln. Tobe dich einfach mal aus und probiere was mit deiner Stimme alles möglich ist.

 

 

Interpretation

Interpretation (lat.): Wiedergabe nach eigenem Verständnis, Erklärung, Deutung.

Wenn mehrere Sänger den gleichen Song singen würden, wäre dieser wahrscheinlich bei jedem Sänger ein wenig anders oder sogar grundverschieden. Das liegt daran, dass sich jeder Interpret höchstwahrscheinlich etwas anderes beim Singen vorstellt. Außerdem wird der Text des Songs von verschiedenen Menschen anders verstanden und somit auch anders wieder gegeben.

 

Man kann z.B. einen Rocksong auch ganz anders interpretieren, indem man ihn viel leiser oder zarter singt. Die Möglichkeiten sind sehr groß und vielseitig. Mach dir also ruhig mal mehr Gedanken über deinen Song. Wie soll es klingen und was möchtest du, das beim Zuhörer ankommt? (siehe auch „Emotionen in der Stimme“)

 

 

Intervalle

Als Intervall (Zwischenraum) bezeichnet man in der Musik den Abstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander erklingenden Tönen in verschiedener oder auch gleicher Höhe.

 

Wichtige Intervalle sind Prime, Quinte, Quarte, Terz und Oktave. Das größte dieser Intervalle, die Oktave, tritt in allen historisch entstandenen Tonsystemen auf und wird auch Tonleiter genannt.

 

 

Intonation

Unter Intonation versteht man das „saubere Treffen“ eines Tones. Wenn du singst, intonierst du auch ständig. Um richtig intonieren zu können ist es wichtig richtig zuzuhören. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, daß 75% des Singens aus reinem Zuhören besteht. Nur wenn das Gehör den Ton richtig wahrnehmen kann ist das Gehirn in der Lage die richtigen Befehle an die Muskulatur im Kehlkopf weiterzuleiten, die wiederum die richtigen Einstellungen der Stimmbänder bewirken. Nur dann kann man automatisch richtig intonieren. Du kannst also deine Songs auch lernen, indem du sie dir so oft wie möglich einfach nur anhörst.

 

Aber keine Sorge, wenn du Probleme beim Intonieren hast, ist es durch Gesangstechnik möglich, die Töne in die richtige Richtung zu korrigieren.

 

Jodeln

Jodeln ist Singen ohne Text bei häufigem schnellen Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme (Registerwechsel). Üblich sind Silbenfolgen wie beispielsweise „Hodaro“, „Iohodraeho“, „Holadaittijo“ und viele andere. Kennzeichnende Merkmale des Jodelns sind auch große Intervallsprünge und ein weiter Tonumfang. Den Bruch zwischen den Registern beim Jodeln nennt man auch Kehlkopfschlag.

 

 

Kehlkopf

Im Kehlkopf wird der primäre Ton von den Stimmlippen erzeugt. Er besteht aus einem Gerüst von Knorpeln, die mit Bändern und Muskeln zusammengehalten werden. Der Knorpel, der am Hals zu ertasten ist, wird Schildknorpel genannt. Bei Männern heißt dieser Adamsapfel und ist meistens auch größer. Am Schildknorpel sind die beiden Stimmlippen befestigt, die wiederum nach hinten an den Stellknorpeln befestigt sind.

Unter dem Schildknorpel befindet sich der Ringknorpel. Dieser Knorpel hat die Form eines Siegelringes, dessen Siegel – eine Verdickung – nach hinten gerichtet ist. Auf dieser Verdickung sitzen die Stellknorpel, die für die Stellung und Spannung der Stimmlippen verantwortlich sind. Der Ring- und der Schildknorpel sind durch Gelenke miteinander verbunden. Durch die Kippbewegung zwischen Ring- und Schildknorpel werden die Stimmlippen ebenfalls gespannt. Auf dem Schildknorpel sitzt der Kehldeckel, der sich beim Schlucken schließt. Somit wird die Speiseröhre von der Luftröhre getrennt und verhindert, dass Fremdkörper (Flüssigkeiten, Speisen, Speichel) durch die Luftröhre in die Lunge gelangen.

 

 

Knötchen

Bei ständiger Überforderung der Stimme können sich sogenannte Knötchen an den Stimmlippen bilden. Es handelt sich hierbei um beidseitig auftretende Gewebeverdickungen im mittleren Drittel der Stimmlippen. Viele Ärzte raten oft zu einer operativen Entfernung der Stimmbandknötchen. Ich bin allerdings anderer Meinung. In den Frühstadien kannst du die meisten Symptome im Rahmen einer konservativen Behandlung zufriedenstellend beseitigen. Dazu gehören in erster Linie eine hochqualifizierte Stimmtherapie, Stimmruhe bzw. Stimmschonung sowie abschwellende Medikamente.

 

Mach dir aber keine Sorgen, denn du mußt deine Stimme über einen längeren Zeitraum überlasten, damit Stimmbandknötchen entstehen. Grundsätzlich gilt: Wenn du Schmerzen beim Singen hast oder dir bei manchen Tönen etwas weh tut, dann machst du irgend etwas nicht richtig. Frage hierzu bitte deinen Arzt, Logopäden oder Vocalcoach.

 

 

Konsonanten

Unter einem Konsonanten (Buchstabe) b, c, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, q, r, s, ß, t, v, w, x und z auch Mitlaute genannt, versteht man einen Laut, dessen Artikulation eine Verengung des Stimmtraktes beinhaltet, so daß der Atemluftstrom ganz oder teilweise blockiert wird und es zu hörbaren Turbulenzen (Luftverwirbelungen) kommt. Konsonanten können ohne Einsatz der Stimme (stimmlos) oder mit Stimmgebung (stimmhaft) erzeugt werden.

 

 

Kopfstimme

Unser Stimmumfang wird unterteilt in Brust- und Kopfstimme. Als Kopfstimme bzw. Falsett gesungene Töne bezeichnet man die Töne, die in den Resonanzräumen des Kopfes (Mund-, Nasen-, Rachen- und Stirnbeinhöhle) klingen. Die Töne klingen eher hoch und hell (eventuell sogar kindlich). Im Unterschied zur Bruststimme schwingen nicht mehr die ganzen Stimmbänder sondern nur mehr die Randkanten. Außerdem ist die Bewegung wesentlich schneller und die Öffnung zwischen den Stimmbändern um einiges kleiner.

 

 

Lautstärke (beim singen)

Viele glauben, daß laute Töne durch viel Druck erzeugt werden können. Oft klingen die Töne dann aber nicht nur laut sondern auch gepresst und eng. Laut Singen heißt also nicht ausschließlich mehr Luft beim Singen abzugeben, sondern eine gleichzeitige Steigerung von Energie, Erhöhung der Muskelspannung, Luft und Resonanzraum.

 

Außerdem ist die Lautstärke eines Stimmklangs abhängig von der jeweils schwingenden Masse. Je mehr Teile der Stimmlippe (bestehend aus Schleimhaut, Stimmband und Stimmmuskel) schwingend an der Tonerzeugung beteiligt sind, desto mehr Energie ist in der entstehenden Schallwelle enthalten. Grundsätzlich gilt:

 

- bei der Bruststimme schwingt viel Masse

- Mischstimme schwingt wenig Masse

- bei der Kopfstimme schwingt nur mehr die Randkante der Stimmlippen

 

 

Lunge

Die Lunge besitzt keinen aktiven Einatmungs- und Ausatmungsmechanismus - sie "wird beatmet". Sie verhält sich bei der Atmung wie ein Schwamm in einer geschlossenen Hand. Erst, wenn die sie umgebende Muskulatur (Zwischenrippenmuskulatur und Zwerchfell) es zuläßt, kann sie Luft aufnehmen und abgeben. Ein gesunder Erwachsener kann mit einem Atemzug 3 bis 4 Liter Luft einatmen (dieses Volumen nennt man auch Vitalkapazität) Es werden in den Ruhephasen allerdings nur etwa fünf Prozent dieses Volumens benötigt. Je größer der Brustraum desto mehr Unterdruck kann erzeugt werden und desto mehr Luft geht auch hinein.

 

Du kannst aber durch die richtigen Atemübungen und sehr viel Training dein Lungenvolumen auf 8 Liter steigern. In der Regel ist diese Lungengröße aber nur für Leistungssportler und nicht so sehr für Sänger wichtig.

Apnoe-Taucher können Ihr Lungenvolumen sogar auf 10 Liter steigern.

 

 

Lippen

Die Lippen sind die letzte Station des Tones, bevor er den Körper verlässt. Sie geben deinem Ton die gewünschte Form und einen Rahmen. Wenn du z.B. die Lippen zurück ziehst (lächelst) dann bekommt dein Ton automatisch einen helleren und freundlicheren Klang.

 

Wenn du mit jemandem telefonierst und dein Gesprächspartner lächelt am anderen Ende, dann wirst du das hören, ohne ihn zu sehen. Alles was du also mit deinem Gesicht oder deinen Lippen machst, beeinflußt den Ton (ob positiv oder negativ).

 

 

Mimik

Die Mimik ist zum einen Ausdrucksmittel, das bei der Interpretation von Songs eingesetzt werden sollte und zum anderen wirkt sich Mimik durch die dabei bewegten Gesichtsmuskeln auch auf die Qualität und den Charakter deines Tones aus.

 

Übung: Probiere doch mal vor dem Spielgel aus, wie der Ton sich verändert, wenn du Grimassen schneidest, bzw. extrem deine Mimik einsetzt. Aber Vorsicht, zu viel bzw. übertriebene Mimik beim Singen kann auf die Zuschauer unnatürlich wirken. Durch echte Emotionen verändert sich normalerweise deine Gesichtsmuskulatur automatisch in den gewünschten Ausdruck.

 

 

Nasalität

Es gibt Sänger, deren Stimme vom Klangeindruck in der Nase gefangen ist. Theo Lingen ist z.B. ein gutes Beispiel. Er bediente sich hauptsächlich seiner Nasenrachenräume beim Sprechen oder Singen. Wenn du dir beim Singen die Nase zuhältst, bekommst du einen Eindruck dieses Klanges. Du kannst aber die Nasalität verhindern, indem du andere Resonanzräume öffnest (z.B. Gähnstellung) und deine Kehlkopfposition nach unten korrigierst.

 

 

Obertöne

Bei jedem gesungen Ton wirst du zunächst nur einen Ton wahrnehmen, dieser bestimmt die Tonhöhe und wird auch Grundton genannt. Es schwingen allerdings bei jedem produzierten Ton noch zahlreiche andere Töne mit, die um ein Vielfaches höher sind als der Grundton. Diese Töne werden als Obertöne bezeichnet. Die Obertöne sind verantwortlich für die Klangfarbe und die Tragfähigkeit (wahrgenommene Lautstärke) deiner Stimme.

 

Obertöne haben ein Mehrfaches der Frequenz des jeweiligen Grundtons. Je mehr Obertöne in deinem Ton enthalten sind, desto wärmer wird er klingen.

 

 

Plosivlaute

Sind die Laute „p“, „t“, „k“ und deren etwas weichere Entsprechungen „d“, „b“ und „g“. Sie bilden in der Stimmritze (Glottis) einen Verschluss und unterbrechen somit den Luftstrom bzw. die Phrase. Um den „Fluss“ der Phrase nicht zu unterbrechen, solltest du alle Plosivlaute eher weich aussprechen (nuscheln). Dadurch gelingen dir im Song weiche und lange Phrasen und es klingt nicht so abgehackt, sondern musikalisch.

 

Durch die Plosivlaute wird übrigens das Zwerchfell besonders gut angeregt. Für Atem- oder Stützübungen sind sie also sehr gut geeignet.

 

 

Rachenraum

Die hintere Erweiterung des Mundraumes reicht vom weichen Gaumen bis hinab zum Kehlkopf. Der Rachenraum ist ein wichtiger Resonanzraum, der besonders bei hohen kraftvollen Tönen zum Einsatz kommt. Der Rachen wird unterteilt in den Nasen-, Mund- und Schlundrachen.

 

 

Räuspern

Der Begriff Räuspern bezeichnet das willkürliche oder reflexartige, mehrfache starke Ausstoßen von Luft durch die geschlossenen Stimmlippen. Die Stimmbänder vibrieren (reiben aneinander), es entsteht ein dem Husten ähnlicher Klang. Die meisten Menschen räuspern sich, um Fremdkörper aus dem Kehlkopfbereich zu entfernen oder um auf sich aufmerksam zu machen. Räuspern stellt eine weitaus größere mechanische Belastung für die Stimmbänder dar als Husten. Der Vorgang ist in etwa vergleichbar mit dem Reiben von Schleifpapier über Autolack und mindestens genauso schädlich.

 

 

Resonanzräume

Der Ton an den Stimmlippen gleicht eher einem Geräusch. Damit er nun für das menschliche Ohr hörbar wird, also Volumen bekommt, muss er in deinem Körper verstärkt werden. Diese Funktion erfüllen zunächst die Resonanzräume unseres Kopfes.

Resonanzräume sind Mund-, Nasenhöhlen und der Rachenraum. Sie übernehmen die Aufgabe von Lautsprechern. Sprichst, singst oder schreist du sehr laut, kommt unser ganzer Körper als Resonanzraum zum Einsatz. Die Resonanzräume verstärken aber nicht nur die Töne, sie geben ihnen auch ihren individuellen Klang.

Der Brust- und Lungenraum ist für die tiefen Töne unverzichtbar. Je kleiner die Resonanzräume sind, desto effektiver unterstützen sie die hohen Töne. Die Veränderung des Resonanzraumes geschieht unter anderem durch den Mundraum, die Zunge und das Gaumensegel.

 

 

Register

Gesangsregister bezeichnen körperliche Einstellungen bei deinem Gesang, die bestimmte Tonhöhe und Klangfarben hervorrufen. Wenn du mit einem tiefen Ton anfängst und dann Ton für Ton die Tonleiter hochsteigst, wirst du die unterschiedlichen Register sehr gut spüren können. Du wirst vielleicht auch feststellen, daß gewisse Töne scheinbar zusammengehören.

 

In verschiedenen Tonhöhenbereichen unterscheidet sich der Klangeindruck der Stimme sehr deutlich und es können Brüche zwischen diesen Bereichen (Registern) auftreten.

Durch Übung und die richtige Technik wird es dir aber möglich sein, diese Brüche oder Kiekser auszugleichen und fließende Übergänge zu singen. Man spricht dabei auch von Registerausgleich.

 

Die Stimme wird in vier verschiedene Register aufgeteilt

 

- Bruststimme - die Stimmlippen schwingen in sich (viel Masse, hohe Amplitude, langsame Schwingung, große Bewegung) – Vollschwingung

klingt eher gesprochen, rauh, tief, dunkel und erdig

 

- Mischstimme

1) brustlastig - Schwingung ähnlich wie in der Bruststimme, ein Bißchen von der Kopfstimme – Teilschwingung / klingt ähnlich wie die Bruststimme nur eher rund.

2) kopflastige - Schwingung ähnlich wie in der Kopfstimme, ein Bißchen von der Bruststimme – Teilschwingung / klingt ähnlich wie die Kopfstimme nur nicht ganz so fein und hell

 

- Kopfstimme - nur Randkante der Stimmlippen schwingen (wenig Masse, kleine Amplitude, schnelle Schwingung, kleine Bewegung) – Randkantenschwingung

klingt hoch, hell, freundlich, eher zart und eventuell auch kindlich

 

- Pfeifstimme - die Randkante schwingt nicht mehr, es bleibt nur ein kleines Loch. Je höher der Ton ist, desto kleiner ist die Masse - keine Schwingung

klingt sehr hoch und eventuell auch spitz (Mariah Carey)

 

 

Stimmbänder

Die Stimmbänder liegen horizontal im Kehlkopf. Am vorderen Ende treffen sie zusammen und sind mit dem Schildknorpel verwachsen. Am hinteren Ende sind sie mit dem Stellknorpel verwachsen. Die Stimmbänder bestehen aus Bindegewebe und der darüber liegenden Schleimhaut.

 

 

Stimmbruch

Der Stimmbruch setzt bei Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und bei Mädchen im Alter von 9 bis 12 Jahren ein. Wobei er sich bei Jungen viel drastischer bemerkbar macht. Meist geraten die Töne kurzzeitig außer Kontrolle und brechen zwischen den Registern. Sie klingen dann kratzig und schrill. Der Übergang zur Erwachsenenstimme kann aber auch unauffällig und unbemerkt passieren, was eher bei Mädchen der Fall ist.

 

Den stimmlichen Startschuss ins Erwachsenenleben gibt das Hormon Testosteron. Jungen bilden in der Pubertät mehr Testosteron als Mädchen, deshalb verändert sich bei ihnen in puncto Stimme deutlich mehr. Das Hormon verursacht einerseits ein Wachstum der Stimmbänder und andererseits ein Wachstum des Halses. Durch das Längerwerden des Halses verlagert sich bei den Jungen der Kehlkopf nach unten, wodurch sich auch der Resonanzraum verändert.

 

Überforderungen und zu intensiver Gesangsunterricht sind in der Zeit des Stimmbruchs zu vermeiden, da ansonsten Schäden am Stimmapparat entstehen können. Allerdings ist es von großem Wert, wenn man in dieser Zeit nicht ganz mit dem Singen aufhört, sondern seine Stimme vorsichtig und doch gezielt weiter schult.

 

 

Stimmlippen

Als Stimmlippen bezeichnet man die aus Bindegewebe und Schleimhaut bestehenden Stimmbänder und den daneben liegenden Musculus vocalis. Es handelt sich um die gleiche Art von Schleimhaut, die auch die Innenseite deiner Wange bedeckt.

 

Die Länge der Stimmlippen beträgt bei Frauen ca. 1,3 bis 2 cm und bei Männern ca. 1,7 bis 2,4 cm. Sie haben eine blass-weiße Farbe und befinden sich im Kehlkopf. Zwischen den beiden Stimmlippen befindet sich ein Spalt, die Stimmritze (Glottis). Um Töne zu erzeugen, versetzt die aus der Lunge strömende Luft die, bis auf einen schmalen Spalt (Stimmritze oder Glottis genannt) geschlossenen Stimmlippen in Schwingungen. Je entspannter die Stimmlippen sind, desto langsamer schwingen sie und der Grundton des Klanges wird tiefer. Bei höherer Spannung schwingen sie schneller und der Ton wird höher. Wenn man auf der Gitarre oder am Klavier eine dicke Saite anschlägt, produziert sie einen tieferen Ton als eine dünne Saite. Bei den Stimmlippen ist es genauso.

 

 

Stütze

Im engl. heißt Stütze auch „support“ und bedeutet: Beibehalten der Einatemstellung. Durch das Tiefhalten des Zwerchfells, stützt du im wahrsten Sinne des Wortes den Atem – daher wird diese „Technik“ als Atemstütze bezeichnet. Wobei das Wort „Stütze“ eigentlich aus dem Bauwesen kommt. Sie dient dazu eine schwere Last zu tragen. Im Gegensatz zu unserer Stütze ist sie statisch, stark und fest.

 

Um deinen Ton zu stützen, mußt du lernen deine Atemluft bewußt und kontrolliert abzugeben. Je trainierter dein Zwerchfell ist, desto kontrollierter kannst du die Stimmlippen (im Kehlkopf) gleichförmig mit Luft versorgen. Es gibt verschiedene Arten deinen Ton (ob beim Sprechen/Rufen oder Singen) zu stützen.

 

- Du kannst mit dem Bauch stützen, indem du beim Singen das Zwerchfell unten hältst und die Ausatmungsluft daran hindert, unkontrolliert zu entweichen.

- Du kannst zusätzlich zum Bauch auch deine Flanken (untere Rückenmuskulatur) benutzen. Indem du sie beim Singen „weit hältst“ kontrollierst du ebenfalls den Luftstrom.

- Du kannst beim Singen auch den Solarplexus leicht nach außen schieben, während du die Bauchdecke am Bauchnabel in einer langsamen Bewegung stetig nach innen ziehst. (CVT)

 

Natürlich ist der Prozess noch viel komplexer, als ich ihn hier beschrieben habe. Ich wollte nur einen kurzen Eindruck geben. Welche Art für dich die Beste ist, kann ich (ohne dich zu kennen) nur schwer beurteilen, da jeder Mensch anders ist. Am besten du probierst es einfach aus. Es gibt wahrscheinlich noch andere Techniken den Ton zu stützen. Wichtig ist aber, das du beim Singen nicht zu viel Luft abgibst.

Vorsicht: Einige Sänger glauben, sie müßten beim Singen ständig und immer stützen. Das stimmt nicht. Normalerweise benötigt man die Stütze bei hohen Tönen oder wenn man beim Singen grundsätzlich zu viel Luft abgibt und der Ton hauchig klingt.

 

Arbeite beim Singen nur dann, wenn es auch wirklich notwendig ist.

 

 

Toneinsatz

Der Toneinsatz findet an den Stimmlippen statt. Verkrampfen die Stimmlippen bei der Tongebung, hast du einen harten, gepressten Toneinsatz. Schließen sie nicht richtig, hast du einen gehauchten Toneinsatz. Liegen sie bei der Tongebung locker aneinander, erreichen sie eine optimale Schwingfähigkeit.

 

 

Tonsitz

Der Tonsitz definiert den Toncharakter im Mund- und Rachenraum. Im klassischem Gesang befindet sich der Tonsitz im hinteren Bereich des Mundraumes. Der Ton klingt dadurch rund, hohl, eher weich und oftmals groß.

Setzt du den Tonsitz in den mittleren Bereich deines Mund- und Rauchenraumes, dann befindest du dich eher im Sound Ideal vom R&B (Rhythm and Blues). Damit du einen rockigen Klang produzieren kannst, solltest du deinen Tonsitz direkt hinter die unteren Schneidezähne setzen. Dies erreichst du am ehesten indem du lächelst bzw. die Mundwinkel nach hinten (zur Seite) ziehst. Der Ton klingt dadurch hell, eher hart, rockig, metallisch und „kantig“.

 

Da der Pop-Rock Gesang (Klang) sehr vielseitig sein kann, kannst du mit deinem Tonsitz spielen. Das macht viel Spaß und schränkt dich nicht ein. Wichtig ist, das es so klingt, wie du es möchtest.

 

 

Unisono

Wenn du in einem Duett mit deinem Gesangspartner/in gleichzeitig den gleichen Ton singst, nennt man das unisono

 

 

Üben

Wie viel muss man üben, um „besser“ zu werden? Das ist schwer zu sagen und hängt hauptsächlich von deinen Zielen ab, die du dir gesetzt hast. Je häufiger du „richtig“ übst, desto schneller wirst du Erfolge erleben. Wenn du jeden Tag 15 bis 60 min Atem-, Gesangs- und Interpretationsübungen machst, wirst du sehr schnell eine deutliche Verbesserung spüren. Nur durch regelmäßiges Training wirst du mit deinen Stimmwerkzeugen, Resonanzräumen sowie deinem Körper gut arbeiten können und deinen Songs den Stimmklang geben, den du dir wünschst.

Falls dir an einem Tag mal nichts gelingt, dann höre einfach wieder auf zu üben. Etwas zu erzwingen funktioniert eigentlich nie. Bleib aber dran und gib nicht auf, denn nur Kämpfer werden wirklich viel erreichen können.

 

Hol dir auch immer wieder Feedback von deinen Freunden oder deinem Vocalcoach.

Unterscheide auch zwischen „einfach singen“ und „richtig üben“.

 

 

Vokale

Als Vokale kann man außer „a“, „e“, „i“, „o“, „u“ im weiteren Sinne (nicht sprachwissenschaftlich) auch die Diphthonge (Doppellaute) „ei“, „eu“, „au“... und die Umlaute „ä“, „ö“ und „ü“ bezeichnen. Im Gegensatz zum Sprechen werden beim Singen die Vokale länger gezogen und durch die Konsonanten lediglich kurz unterbrochen.

 

 

Vibrato

Das Vibrato äußert sich in einer Tonhöhenschwankung, deren wellenförmige Bewegung durch ihre Geschwindigkeit sowie ihre Ausdehnung charakterisiert wird. Im Gegensatz zu einem nicht vibrierenden (geraden) Ton wird ein Ton mit angemessenem Vibrato als lebendig wahrgenommen. Zu viel Vibrato in deinen Tönen, kann aber für den Zuhörer schnell anstrengend sein.

Du solltest beim Singen entspannt sein, damit du in der Lage bist, mit Vibrato zu singen. Es sollte theoretisch von allein kommen, wenn du dich entspannst und deine Stimme nicht anstrengst. (Es passiert durchs Loslassen)

Bei manchen Sängern kann man beobachten, dass sich beim Vibrato leicht die hintere Zunge bewegt.

 

 

Zwerchfell

Das Zwerchfell ist eine Muskel-Sehnen-Platte welche unterhalb der Lunge liegt und die Brust- von der Bauchhöhle trennt. Das Zwerchfell ist ca. 3 bis 5 mm dick und der größte und wichtigste Atemmuskel. Beim Artikulieren sogenannter Explosivlaute (Verschlusslaute) "k", "p" und "t", kann das Zwerchfell gespürt werden.

 

Einatmung - Durch einen Unterdruck, welcher durch die Ausatmung entsteht, kann die Luft in die Lungen einströmen. Das Zwerchfell zieht sich zusammen und senkt sich nach unten, der Brustraum vergrößert sich und der Bauchraum (bzw. die unteren Organe) wird nach unten herausgedrückt. Dadurch wölbt sich die Bauchdecke vor und der Bauch „kommt raus“.

 

Ausatmung - Während der Ausatmung entspannen sich die Muskeln - das Zwerchfell hebt sich und die Luft wird herausgepresst. Es gelangt nach oben in seine Ausgangsposition zurück und erzeugt wieder einen Unterdruck.

 

© Rene Huget